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Es spuckt in den Anden

Kultur und Geschichten rund um das Lama
Tongefäß, bepackte Lama
Tongefäß, bepackte Lama
Moche-Kultur, Peru, 400-
600 n. Chr.
Inkaisches Hemd
Inkaisches Hemd
vermutlich aus der frühen Kolonialzeit
ca. 1550

Von den Hochlandregionen der Anden bis hinunter an die Südspitze Feuerlands leben seit Tausenden von Jahren die sogenannten Neuweltkameliden, zu denen nicht nur die Haustiere Lama und Alpaca, sondern auch Vikunja und Guanaco zählen.

Ihren Lebensraum müssen sich die Kameliden seit langem mit den Menschen teilen. So dienten sie ihnen zunächst als Jagdbeute, später wurden sie auch als Haustiere genutzt: Als Lasttiere und Wolllieferanten prägten sie die Kulturen der Anden. Diese große kulturelle Bedeutung machte die Kameliden auch zu einer bevorzugten Opfergabe für die Gottheiten. Noch heute sind Kameliden ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens der Andenbewohner, so zum Beispiel bei Ritualen zu Beginn neuer Lebensabschnitte oder als Opfergaben zum Erhalt von Gesundheit und Wohlergehen. Es spuckt in den Anden ist eine Ausstellung, die vom Ethnologischen Museum Berlin in Kooperation mit dem Lateinamerika–Institut der Freien Universität Berlin entstanden ist. Eine Gruppe von Studenten des Lateinamerika–Instituts erarbeitete im Rahmen eines Seminars, unter der Leitung von Andrea Blumtritt und Marianne Vetters, das Thema Mensch und Kameliden in den Anden, wobei nicht nur die reiche Sammlung des Ethnologischen Museums zu diesem Thema genutzt wurde, sondern auch Ankäufe von Ethnographica aus Bolivien und Ekuador die Exponate ergänzten.

In fünf Kapiteln gibt die Ausstellung einen Einblick in das Thema: Von der Jagd bis in die Gegenwart hinein über die Verwertung der Tiere, die Bedeutung der Lamas als Lasttiere sowie als Medien des Ideentransports bis hin zum religiösen Aspekt – den Ritualen, die sich um das Wohlergehen und die Vermehrung der Herden ranken, sowie das Lama selbst als wertvollstes Opfertier in den Anden. Dabei bildet die Wollverarbeitung wegen ihrer besonderen Bedeutung – seit der vorspanischen Zeit bis heute – einen eigenen Schwerpunkt.

Die Ausstellung ist wegen ihrer kulturhistorischen Ausrichtung sowohl für ethnologische Museen als auch für naturhistorische Museen interessant. Speziell für jüngere Besucher kann zu jedem Thema Anschauungsmaterial zur Verfügung gestellt werden.

Zur Homepage: Ethnologisches Museum

Bitte beachten: Dieses Angebot steht im Rahmen des Föderalen Programms nicht mehr zur Übernahme zur Verfügung.

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